Fliegen

Fliegen werden von meinen Echsen und Fröschen je nach Größe sehr gerne gefressen. Stubenfliegen mit Krüppelflügeln (Terfly) aber auch Gold- und Fleischfliegen kaufe ich gelegentlich zu. Zu günstigen Preisen kann man diese als Larven in Angelgeschäften erwerben.

Für Pfeilgiftfrösche nicht wegzudenken und zur Aufzucht kleiner Echsen in den ersten Wochen sehr nützlich sind Frucht- oder Obstfliegen. Praktisch ganz gut handhabbar sind die mutierten Drosophila, welche als flugunfähige Laborformen erhältlich sind.

Drosophila hydei

Fruchtfliegen - Drosophila

Die große Fruchtfliege - Drosophila hydei - (links im Bild) und die kleine Fruchtfliege - Drosophila melanogaster - (s. unten) werden in verschiedenen Formen gezüchtet und im Versandhandel angeboten. Unterschiede und Vorteile einzelner Zuchtformen konnte ich bislang noch nicht erkennen. Allerdings lassen sich geringfügige Größenunterschiede feststellen. So ist z.B. die Form "Ameise" sehr klein gewachsen.

Die Fliegenzucht ist einfach. Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten und Rezepte für den Futterbrei. Die Fruchtfliege ernährt sich vorwiegend von Hefepilzen und Gärungsstoffen. Um diese möglichst geruchlos anzubieten verwende ich Haferflocken als Grundsubstanz, dazu Apfelmus, etwas Zucker, zum Ansäuern ein wenig Obstessig, Obstabfälle und Bananen. Wichtig ist, dass weiches reifes, aber kein faules, schimmelndes Obst verwendet wird. Die Zutaten werden mit einem Pürierstab zerkleinert und vermengt. Zum Auslösen der Gärung gebe ich eine Prise Trockenhefe dazu und stelle den Brei in einer Schüssel "fliegensicher" abgedeckt für 2 bis 3 Tage warm. Warum das? Es beginnt eine Hefegärung. Findet die Gärung im Becher statt, dann steigt der Brei hoch und Alles verklebt. Dazu wird CO2 produziert. Eingesetzte Fliegen ersticken. Nachdem die Gärung vorüber ist fülle ich den Brei in 0,5 l oder 1 l Dosen 3 bis 4 cm hoch ein, gebe Holzwolle dazu und verschließe die Becher mit dem dazugehörigen Deckel. Dieser besitzt einen Ausschnitt zur Belüftung, welcher mit Küchenpapier oder einem dünnen Flies verschlossen wird.

Dazu kommen sehr viele Fliegen. Mein Grundprinzip besteht darin, dass ich fast alle geschlüpften Fliegen in die frisch angesetzten Becher gebe und diese völlig überbesetze. Das hat den Zweck, dass alle geschlüpften Tiere ihren Reifungsfraß in frischem Substrat durchmachen und somit frisches Obst oder andere Zusätze aufnehmen. Verfüttert werden dann Fliegen, welche bereits Eier angesetzt und Nährstoffe aufgetankt haben. Die alten Becher werden umgehend entsorgt, um den Milbenbefall in Grenzen zu halten.

Zu beachten ist, dass die Arten unterschiedliche Entwicklungszeiten aufweisen. Große Drosos (D. hydei) brauchen für die Entwickung 1,5 bis 2 Wochen länger als die Kleinen. Also insgesamt 4 bis 5 Wochen. Die Großen werden erst mit 8 bis 10 Tagen (Reifungsfraß) geschlechtsreif. Es ist völlig normal, dass sich in Ansätzen aus frisch geschlüpften D. hydei erst nach 2 Wochen eine Entwicklung zeigt. Übrigens die Kleine beginnt mit der Eiablage schon 2 bis 3 Tage nach dem Schlupf.

Zum Verfüttern der Fruchtfliegen schütte ich sie in einen Becher. Als Verschluss dient ein kurzer Trichter. Nach der Bestäubung mit Kalzium- oder Vitaminpulver lassen sich die Fliegen gut auf die Terrarien verteilen. Für eine Verbesserung des Nährwertes kann neben der Bestäubung das Zuchtsubstrat, welches gleichzeitig Futter für die Fliegen ist, dienen. Ich verwende Parikapulver (Flavone) und Fisch- bzw. Leinöl (unesättigte Omega-3-Fettsäuren). Eine Untersuchung und Aufwertung des "Fliegenbreis" sollte unser aller Anliegen sein, da Drosophila derzeit häufig als Hauptfutter für kleine Frösche eingesetzt werden.

Drosohila - Zuchtbecher, Maden steigen zur Verpuppung auf, Drosophila melanogaster

Drosophila-Zucht