Krankheiten

Neben verschiedenen Innen- und Außenparasiten, können Infektionen mit Pilzen, Bakterien oder Viren auftreten. Krankheiten sind meist eine Folge unzureichender Haltungsbedingungen. Durch Stress oder Verletzungen können sich Keime vermehren und in der feuchtwarmen Umgebung sehr schnell ausbreiten. Dies kann zu Krankheiten bei unseren Pfleglingen führen. Mit dem Import von Wildfängen gelangen Parasiten in unsere Terrarien. Bei Geckos gut erkennbar sind die kleinen roten Blutmilben auf der Hautoberfläche. Eine mangelhafte Hygiene und fehlende Quarantäne begünstigen Krankheitserreger.

kranker Frosch
Ein erkrankter Pfeilgiftfrosch, Dendrobates tictorius azureus ist stark abgemagert.

Vorbeugen

Die für jedes Tier passenden Lebensbedingungen sind die beste Voraussetzung Krankheiten vorzu- beugen. Neben der richtigen Tages- und Nachttemperatur, der Luftfeuchte und der vielseitigen ausgewogenen Ernährung sollte auch eine Keimreduzierung im Terrarium ermöglicht werden. Da Ausscheidungen, zumindest bei kleinen Fröschen, kaum per Hand beseitigt werden können, sind weitere Maßnahmen erforderlich. Das Durchspülen der Terrarien und der Pflanzentrichter mit frischem Wasser trägt dazu bei (Abfluss und schräge Bodenplatte). Durch guten Luftaustausch (Belüftung) oder auch Luftreinigung (mittels UV C-Licht) werden ebenfalls hohe Keimzahlen redu- ziert. Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehört auch der Besatz an Tieren. Eine Überbelegung, Revierstreitigkeiten bei mehreren Männchen oder eine Vergesellschaftung mit anderen Arten können zu Stress und Unterdrückung führen. In deren Folge funktioniert das Immunsystem der Frösche oder Geckos nicht mehr ausreichend und die latent vorhandenen Erreger gewinnen die Übermacht. Neue Tiere gehören in Quarantäne. Nicht nur Wildfänge müssen sich an die Bedingungen im heimischen Terrarium anpassen. Auch die Frösche vom Nachbarn oder vom gut bekannten Züchter machen eine schwierige Phase bei der Anpassung an die neuen Bedingungen durch. Um Ihnen die Einge- wöhnung zu erleichtern sollten einfach eingerichtete Quarantänebehälter für die Übergangszeit genutzt werden.

Quarantäne bei Amphibien und Reptilien

- ein Beitrag von Tierarzt Malek Hallinger, Exomed GmbH - Veterinärlabor


Krankheitsanzeichen

  1. Inaktivität
  2. vom normalen Verhalten abweichende Muster wie Krämpfe, Koordinationsschwierigkeiten
  3. abgemagerte Tiere trotz Futteraufnahme
  4. Futterverweigerung
  5. extrem langes Sitzen im Wasser
  6. Hautveränderungen, Trübungen, Ödeme
  7. Häutungsschwierigkeiten
  8. Verletzungen


Was ist im Krankheitsfall zu tun?

Tiere mit Krankheitsanzeichen werden separiert, um eine Verbreitung der Erreger und ggf. möglich Ansteckungen zu vermeiden. Die Diagnose ist für Laien häufig nicht einfach. Tierärzte sind nur zum Teil auf Amphibien und Reptilien spezialisiert. Für eine Bestimmung von Krankheitsbildern, aber zum Ausschluss bestimmter Krankheiten bei Neuzugängen, sind Laboruntersuchungen von Kotproben, Abstrichen und von Tieren sinnvoll. Gute Erfahrungen ich mit Exomed, einem von Frank Mutschmann gegründeten Veterinärlabor gemacht. Hier gibt es schnelle Diagnoseergebnisse und auch Behandlungsempfehlungen.

Für Untersuchungsaufträge steht dieses Formular (Stand 12/2019) zur Verfügung.