Schaben

Schokoschabe

Nicht jedermanns Sache, aber pflegeleicht und praktisch. Als Futterschaben kommen nur wenige Arten in Frage. Sie sollten nicht zu flink sein, nicht an glatten Wänden laufen und sich bei Zimmertemperatur nicht vermehren.

Argentinische Waldschabe

Die Argentinische Waldschabe - Blaptica dubia - vereint all die oben genannten Eigenschaften. Diese Schabe lässt sich auch in ganz kleiner Zucht in einer gut belüfteten Plastikbox vermehren. Tagsüber sehr träge, nachts agiler, leben die Schaben relativ trocken auf Eierkartons. Auf zusätzliches Substrat verzichte ich. Regelmäßig werden Schmutz und Kot ausgesiebt und die Pappe erneuert. Bei Temperaturen über 25 °C am Tag sind diese Schaben recht vermehrungsfreudig. Dabei werden Eipakete, außerhalb des Körpers sichtbar ausgebildet. Den Nachwuchs tragen die Weibchen jedoch bis zum Schlupf wieder im Körper und sind damit "lebendgeärend".

Blaptica dubia

Gefüttert wird mit Hundeflocken, Brot und Weißbrot sowie mit Obst, Gemüse und verschieden Wiesenkräutern. Sehr beliebt sind Apfel, Möhre, Löwenzahn, div. Salate, Chinakohl, Zucchini und Champignon. Gelegentlich wird Katzenfutter aus der Dose gereicht, aber auch Reste vom Mittagessen wie z.B. Reis. Schaben lassen sich sehr vielseitig ernären und sind nicht wählerisch.

Ich verwende nur junge Schaben in verschiedenen Entwicklungsstadien als Futtertiere. Ausgewachsene Exemplare, mit etwa 4 cm Länge, sind selbst für die Grandis (Großer Madagaskar Taggecko) ein zu üppiges Mahl. Als vorteilhaft finde ich den geringen Pflegeaufwand. Füttern, regelmäßig Reinigen und es stehen immer Futtertiere verschiedener Größen bereit.

Schokoschabe

Shellfordella tartara

Daneben halte ich die Rote Tartarenschabe -Shelfordella tartara - , heutige Handelsbezeichnung: Schokoschabe. Die Shelfordella tartara ist schon eher eine richtige "Schabe" – flink unterwegs und flach gebaut. Sie stammt von der Insel Krim im Schwarzen Meer, ihre Vermehrung erfordert also kein wirklich tropisches Klima! Da sie nicht an senkrechten Kunststoffwänden empor steigen kann habe ich eine kleine Zucht laufen. Ich halte diese Tiere ebenfalls trocken. Das Futterangebot ist identisch mit Blaptica dubia. Verfüttert werden vor allem Männchen, vorwiegend mit der Pinzette an Echsen. Die Weibchen sorgen für Nachwuchs. Es werden Eipake - -Otheken - als braune Kapseln im Zuchtbehälter abgelegt. Pfeilgiftfrösche, wie Dendrobates tictorius und auch Phyllobaten stürzen sich mit Begeisterung auf die frisch geschlüpften Schaben.

Grüne Schabe

Kescher

Die Grüne Schabe (Panchlora nivea) ist in Mittelamerika und der Karibik heimisch. Sie lebt dort im Freiland. Als tropische Schabe benötigt diese Art eine hohe Luftfeuchte und entsprechende Temperaturen.

Ich halte die Grüne Schabe auf einem Torf-Humus-Gemisch, welches leicht angefeuchtet für das nötige Klima sorgt. Zum Klettern und Verstecken werden Rindenstücke eingesetzt. Karton würde zu sehr aufweichen und schimmeln. Aus diesem Grund wird auch kein Trockenfutter eingesetzt. Gelegentlich werden Fischfutterflocken, in geringen Mengen, für den Proteinhaushalt gegeben. Grünzeug wird gern gefressen. Dabei werden Möhren und süßes Obst favorisiert. Kiwi- und Melonenschalen werden abgenagt. Ebenso kommen Mango und Pfirsich und auch Honig gut an. Futterreste müssen wegen der Schimmelgefahr aus dem feuchten Milieu spätestens 2 Tage nach der Fütterung entfernt werden. Die Vermehrungsrate ist bei mir recht gering. Ggf. biete ich nicht die optimalen Temperaturen an.

Ich verfüttere diese Schabe nur gelegentlich. Sie wird von allen Echsen sehr gerne verspeist. Der Bezeichnung "Schönste Schabe der Welt" mach sie alle Ehre (s. Fotodokumentation). Die noch braunen Larven leben am Boden und erklimmen senkrechte Wände nicht. Mit der letzten Häutung entwickeln sie Klauen, mit denen die dann grünen Imagos an Plastik und Glas mühelos empor klettern können. Außerdem werden die Flügel für Kurzstreckenflüge gelegentlich eingesetzt. Entkommene Tiere vertrocknen nach einigen Tagen, auch im Terrarienraum.